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Sensopark Berg im Drautal

Entdecke deine Sinne.

Mensch, Tourismus, Landwirtschaft und Natur. Seit jeher ist das Dorfleben davon geprägt. Der Sensopark Berg im Drautal möchte eine Brücke bauen und den Menschen die Natur und natürliche Lebensweisen wieder näher bringen. Achtsamkeit, Wertschätzung und Genuss als wichtige Grundpfeiler. Auf senso-meditativen Wegen lernt man die Natur wieder zu begreifen. Berg im Drautal wurde sogar als „Ort des guten Lebens” zum Slow Food Village ausgezeichnet.

Was bedeutet Sensopark?

Ein Ort, um die Natur wieder begreifen zu lernen – mit allen Sinnen. Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber der Natur, ihren Produkten und natürlichen Lebensweisen. Der Sensopark bildet die Brücke zwischen Natur, Tourismus und Landwirtschaft und fördert die Beziehungen zu einander. Der gesundheitsbewusste Mensch profitiert von intakter Natur, beschaulichen Dörfern und landwirtschaftlichen Produkten des örtlichen Slow Food Village Berg im Drautal fernab vom alltäglichen Stress der Großstadt.

Senso

Senso kommt vom lateinischen „sensum“ und bedeutet soviel wie Sinn, Verstand, Empfindung, Gefühl als etwas Vernünftiges und Bedeutsames. Und der Natur „Sinn geben“ heißt nichts anderes, als sie wieder begreifen und schätzen zu lernen. Es bezieht sich auf die körperliche sowie auf die geistige Ebene. Körperliche Betätigung, Auseinandersetzung mit intakter Natur und Genuss von regionalen Lebensmitteln der lokalen Produzenten. Durch Meditation und Übungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln können. Kraft aus der Natur schöpfen.

Park

Der Begriff Park wird geografisch verwendet und lehnt sich weitgehend an einen Naturpark, also einen geschützten, aber gleichzeitig sinnvoll und nachhaltig genützten und bewirtschafteten Landschaftsraum, der in seiner Form bewahrt werden soll, damit ihn Folgegenerationen noch so vorfinden. Konkret bezieht sich der Sensopark auf das Zentrum des Oberen Drautales in Kärnten – also die Gemeinde Berg im Drautal mit umliegenden Nachbargemeinden, die Tallandschaften wie auch die Almen und Gipfel im Norden und Süden.

Senso-Wanderung

Am besten begleiten Sie Jutta, unsere ausgebildete Wander- und Pilgerführerin, bei einer Senso-Wanderung und erleben den Sensopark Berg im Drautal mit allen Sinnen.

Programm
Je nach Wetter, Jahreszeit und Größe der Gruppe passt Jutta die Tour an und baut Natur, Landschaft, Wasser, Spiel und Spaß, Kultur und Geschichte in die Wanderung ein. Auch die Verkostung bei einem Direktvermarkter im Dorf darf nicht fehlen.

Wann und wo?
Die kostenlosen Senso-Wanderungen finden immer wöchentlich von Frühling bis Herbst statt und dauern mit Übungen und Pausen etwa drei Stunden. Startpunkt ist das Moor-Kneippbecken beim Hotel Glocknerhof. Sie kommen pünktlich zum Mittagessen zurück. Individuelle Wanderungen und Dorfführungen für Gruppen können jederzeit das ganze Jahr über vereinbart werden.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum Vorabend an. Sie werden erstaunt sein, wie besonders Jutta einen einfachen Spaziergang gestalten kann!

Senso-meditative Wege

Die ersten „senso-meditativen“ Wege von Berg im Drautal wurden zu Beginn der 1990er kreiert, als Antwort auf den aufkommenden Wellness-Boom. Das Wegenetz soll zusammen genommen einen Kneipp-Park oder „Frischzellen-Parcours“ begründen und dazu dienen, sich meditativ zu finden und die Natur wieder zu begreifen.

Sensopark – fünf senso-meditative Wanderungen
Die Wege geht man am besten allein oder zu zweit, um sie wahrhaft zu erfahren und „senso-meditativ“ – also mit Verstand und Gefühl – zu verinnerlichen. Dies zu vermitteln ist Anliegen der Begründer des Sensoparks, einem Kollegium aus Bergfexen und Kräuterfreaks, die bewahren und erhalten wollen, was uns die Elterngeneration vererbt hat.

Sensopark Buch
Im Büchlein „Sensopark“ sind die insgesamt fünf Wege ausführlich beschrieben und mit meditativen Übungen für Körper und Seele ausgebaut worden. Das Buch ist für Euro 7,– an der Rezeption vom Glocknerhof und im örtlichen Tourismusbüro erhältlich und kann auch direkt mit einer Online-Zimmerbuchung mitreserviert werden.

Drei der Wege im Sensopark Berg im Drautal

Paracelsus-Weg

Eine senso-meditative Morgenwanderung

Der Paracelsus-Weg ist ein geschlossener Kreis aus zwölf Stationen, für den man einige Höhenmeter und kalte Bäder überwinden muss. Daher bitte Badetuch und Jause mitnehmen. Er wird am besten mit einer Mischung aus Schweigen auf den ansteigenden Passagen und mit dem Austausch von Sinneserfahrungen an den Rastplätzen begangen.

Infos zum Paracelsus-Weg

Paracelsus, eigentlich Theophrast von Hohenheim (1493-1541), wurde 1515 im italienischen Ferrara zum Arzt promoviert und praktizierte lange Jahre in Kärnten und Salzburg. Er betonte in seiner Schrift „Über die Medizin“ die vorbeugende und heilende Wirkung einer naturgemäßen Lebensweise. Erhaltung und Pflege der natürlichen Lebenskraft waren Grundsätze seiner Lehre. Den wirklichen Arzt, meinte er, macht erst die Erforschung der Natur. In seinem Therapieschatz bevorzugte er einfache, heimische Heilmittel, weil er glaubte, dass Gott in jedem Land auch Heilkräuter wachsen lasse, die gegen dort auftretende Krankheiten wirksam wären.

Ausgangspunkt ist das Dorfplatzl in Berg, die Brücke am Berger Wildbach, von wo aus man die ersten Talsperren im Norden überschauen kann. Von hier aus marschieren wir Richtung Adeg Supermarkt und dann links hinauf durch das Dörfl, vorbei am Ährenhof, dem Krismayer Wegkreuz und an neuerbauten Häusern in den Grabenwald.


Die vier Wanderer

Station 1 – 4

1. Station: Graf‘n Säge – Atemübung
Von der Säge im Graben ist nicht mehr viel zu sehen, jedoch breitet sich davor eine einsame Wiese aus, die in der Morgensonne herrlich dampft. Sie ist ideal für eine Atemübung. Stellen Sie sich in die Grätsche, werfen Sie die Arme in die Luft, recken den Kopf und atmen Sie tief ein. Dann dehnen Sie die Muskeln und versuchen den Himmel zu erklimmen. Nach der Streckübung lassen Sie sich zusammenfallen, beugen sich vornüber, Hände, Arme und Kopf zwischen den gegrätschten Beinen ausschütteln und die verbrauchte Luft auspusten. Und das gleich fünfmal hintereinander, bis das Blut in den Schläfen pulsiert. So kommen wir in Fahrt. Danach im Stehen laufen, mal mit den Knien zur Brust, mal mit den Fersen ins Gesäß, im Stehen „wedeln“, rechts-links, vorwärts, zurück und wiederholen. 
Atemübung

2. Station: Wildbachweg – Moose tasten
Auf dem Wildbachweg zum Wasserfall folgt Übung 2, das Ertasten von Polstermoos, Farn und Flechten, und das barfuß! Das bedeutet: Wanderschuhe und Socken ausziehen und die Moose auf dem weichen und feuchten Waldboden fühlen. Mindestens zehn Minuten lang gehen, die Wanderschuhe in der Hand, von Moos zu Moos, von Flechte zu Flechte und den Waldboden mit den Fußsohlen ertasten. Wattige Moose, auf denen man zentimetertief einsinkt, Sandböden dazwischen, Kräuter, umgestürzte Bäume und Fichtennadeln. Zurück bleiben frisch durchblutete Füße, die wir dann ausgiebig frottieren, bevor wir sie wieder in den Bergschuhen verstauen. Das Gefühl im Schuh ist nun anders, viel lebendiger.

3. Station: Wasserfall – Vollbad mit Fichtenreisig
Vor der Ankunft beim großen Wasserfall sammeln Sie am besten Fichtenreisig. Zu Füßen der Wasserwehr findet sich ein seichtes Wasserbett, am Anfang der Holzbrücke über den Bach steht eine Ruhebank. Legen Sie nun das Wandergewand auf der Bank ab und durchqueren Sie die eiskalten Fluten. Danach mit dem Reisig geißeln. Dann zurück in den kalten Wasserfall, zum erneuten „Latschen“. Der ganze Organismus bebt, das Blut schießt in den Kopf. Sie fühlen sich wie neu geboren, klar im Geist und frisch im Körper. Die Methode ist einfach: Mit dem Urschrei, aus Leibeskräften herausgebrüllt, überwindet man den Schock der Kälte. Die Haut zieht sich zusammen, man verliert jedes Gefühl für Temperatur. Das „Latschen“ hilft dem Körper, sich zu entspannen, fördert die Durchblutung und regt den Kreislauf an. Das ganze zwei oder dreimal hintereinander praktiziert bringt Lebensenergie. Freilich: Leuten mit Herzschwäche ist die Übung nicht zu empfehlen. Da reicht auch schon ein Fußbad.


Baden mit Fichtenreisig

4. Station: Waldbank – Meditation
Der Wildbachweg geht noch einige hundert Meter weiter in den tiefen Graben hinein, folgen Sie aber stattdessen dem steilen und schmalen Pfad bergan: dem Nadelsteig. Der „Wadelbeißer“ ist schnell überwunden und geht dann in einen ebenerdigen Viehtrieb über, an dessen Beginn ein Bankerl steht. Auf diesem Rastplatz lassen wir uns nach dem anstrengenden Pfad für eine kurze Meditation nieder. Wir setzen uns entspannt hin und spitzen die Ohren, um dem Wald zu lauschen. Zuerst den Vogelstimmen, dann dem leichten Wind, der über die Blätter streicht, vielleicht dem Pochen eines Spechtes. Der dumpfe, weiche Erdboden verschluckt jedes Geräusch, je länger man schaut, hört und den frischen Harzgeruch des Waldes einatmet, desto tiefer taucht man ein in die Seele und das Unterbewusstsein. Zehn bis fünfzehn Minuten regungslos, ganz konzentriert merkt man, wie man sich langsam in sein Innerstes zurückzieht und mit der Umgebung zusammenwächst, in Stille verharrt.

Waldbank Meditation am Paracelsus-Weg

Station 5 – 8

5. Station: Hassler Wiese – Handbad
Nach der Meditationspause setzen wir den Nadelpfad fort, vorbei an Heidelbeerfeldern und leuchtendgrünen Waldsträuchern. Der Pfad, als Viehtrieb breit ausgetrampelt, entschädigt für den steilen Aufstieg vom Graben her. Dann treten wir auf eine offene Wiese, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Spitzkofel und die Jaukengruppe hat. Die dunkle einsame Stimmung des Waldes verflüchtigt sich und macht einer warmen, sonnendurchfluteten Offenheit Platz. Wir überqueren ein kleines Bächlein, jetzt geradezu ideal für ein Armbad. Knien Sie einfach nieder, tauchen Sie die Unterarme ins Wasser, zehn bis fünfzehn Sekunden lang, dann eine Pause und wiederholen Sie das Ganze. Danach durchqueren Sie die herrliche Kräuterwiese, deren Geruch sich von dem würzigen Waldaroma ganz deutlich unterscheidet.

6. Station: Langnerhof Raststation
Über die Sonnleit’n kommen wir zum ersten Bauernhof am Oberberg, dem Hasslerbauern und danach zum alten Bachlerhaus. Zwischen Stall und Haus erspäht das Auge eine kleine Kostbarkeit aus der Breitegger-Schule: Ein Wegkreuz mit der Heiligen Dreifaltigkeit, ein Korpus am Kreuz, eine weiße Taube darüber und der gute Gottvater mit einem Weltapfel in der Hand. So wie dieses Haus hier hat beinahe jeder Hof sein eigenes Schutzkreuz, Marterl oder Kondukt. Von hier ist es nicht weit zur Jausenstation Langnerhof am Oberberg, wo wir endlich auch den Geschmackssinn aktivieren können. Mit Hauswürsten und frischgebackenem Brot, geräuchertem Speck und selbstgerührter Butter lässt sich’s leben. „Alles hausgemacht“, schwärmt der Wirt.

7. Station: Oberpirker Mühle – Atemübung
Auf dem Weg zur Oberpirker Mühle durchqueren wir satte Wiesen, ein kleines Waldstück und atmen Luft, die hie und da von intensiven Gerüchen, verursacht von frischgeschnittenem Holz oder frischaufgeschütteten Misthaufen, durchzogen wird. Vorbei geht’s an der alten Hauserbauer-Säge, einem schönen Greisenegger-Wegkreuz, an Obst- und Ziergärten und einem hölzernen Feuerwehrturm. Dann, vor einer scharfen Linkskehre stehen wir vor der Oberpirker Mühle, der nächsten Station unseres Weges, und wiederholen die Atemübung, die wir schon an der Graf’n Säge praktiziert haben. Die Wassermühle selbst ist eine der wenigen Kornmühlen, die noch vollständig erhalten sind.

8. Station: Goppelsberger Kirchlein – Tastübung
Von der Mühle abwärts folgen wir dem Asphaltweg, entlang einem Eichenrain aus lauter knorrigen Bäumen, vermischt mit jungen Laubbäumen und Haselsträuchern. Eine besondere Gelegenheit für unsere nächste Tastübung, die verschiedenen Arten der Baumrinden einmal näher zu betrachten und zu ergründen, die feine Papierrinde der Birken und Buchen, die grobe schwere Hülle der Kastanien und Eichen. Geradezu magisch ziehen die alten Holzriesen den Flaneur an und laden ein, in ihrem Schatten zu verweilen. Nach einem Rastplatz für müde Leut‘ treffen wir bald in der Ortschaft Goppelsberg ein, die wie Oberberg ein renoviertes schönes Kirchlein besitzt.

Wanderer umarmen Bäume

Station 9 – 12

9. Station: Brechlerstub’n – Staunen
Eine Attraktion erwartet uns wenige Schritte weiter. Vorbei am Orterhof neben dem Kirchlein biegen wir in einen Feldweg ein – geradewegs in die „Hölle“, einen steil abfallenden Hohlweg zum Auernighof. Auf halbem Weg treffen wir auf eine alte Brechlerstub’n, das Herz der früher weit verbreiteten Leinenerzeugung am Goppelsberg. In diese Gemeinschaftsstube brachten die Bauern die „gerauften“ (mit der Wurzel ausgerissenen) Flachsbüschel, die zuvor zwei bis drei Wochen lang auf den Feldern getrocknet und gebleicht wurden. In der Brechlerstub’n wurde der Flachs auf Stellagen über dem Feuer geröstet. Mehr als zehn Bauern halfen zusammen, um aus dem Rohmaterial feines „Werch“ (für Hemden und Leintücher) und grobes „Reisten“ (für Leinwände und Joppen) zu gewinnen. Bis Ende der 50er Jahre war die Brechlerstube in Betrieb, dann wurde der Tuchmarkt von Baumwollstoffen überschwemmt.

10. Station: Auernighof – Meditation
Am Ende des Viehtriebes im Hohlweg steht eine Rastbank, die sich ideal für eine Meditation eignet. Von hier aus blickt man einmal mehr auf die einprägsame Wetterschleuse zwischen Jauken und Reißkofel, die bekannte Ochsenschlucht. Schließen Sie die Augen und lassen Sie den Senso-Weg bis hierher Revue passieren. Erzählen Sie sich die wichtigsten Erlebnisse laut, spulen Sie diese im Geiste wie im Film ab. Wenn Sie einen Arnikaschnaps mithaben, dann auspacken, Arm- und Beingelenke einreiben. Später, wenn Sie beim Obstgarten des Auernig-Hofs vorbeikommen, sehen Sie eines der schönsten Wegkreuze des Dorfs, einen lebensgroßen Korpus Christi, geschnitzt von einem hiesigen Bergbauern.

11. Station: Nasenbrunnen – Armbad
Einige hundert Schritte unterhalb des Auernighofs mündet der Senso-Weg in den Frallacher Weg ein, von wo wir wieder Richtung Ortszentrum gehen, vorbei an schattigen Gräben und sonnigen Plätzchen, mit herrlichem Blick auf die Drauschleife bei Berg. In einem der Gräben hat sich ein unbekannter Künstler ein geschnitztes Denkmal gesetzt, das einem Waldschratt ähnelt und durch seine Nase Wasser lässt: endlich wieder ein guter Schluck sauberes Wasser und dazu ein erfrischendes Armbad. Wir beugen unsere gut aufgewärmten Körper über den Trog und tauchen die Unterarme in das belebend kalte Nass. Zwei, drei Mal jeweils zwanzig Sekunden lang, dann schütteln wir die Arme und der Kreislauf belebt sich von neuem.

Nasenbrunnen Armbad am Paracelsus-Weg

12. Station: Dorfplatz – Ende
Die letzte Etappe des Paracelsus-Weges ist rasch erledigt. Auf dem Weg ins Ortszentrum passieren wir mit der Pfarrkirche zu „Maria Geburt“ aus dem 12. Jahrhundert und dem verwitterten Karner (Gebeinhaus) aus karolingischer Zeit zwei Sakralbauten, für die sich ein Extra-Besuchsprogramm am Sonntag nach der Messe lohnt. Mit dem Athanasiuskirchlein im Talboden gehören sie zu den ältesten Bauten der Gegend. Sie haben Erdbeben, Hochwasser, Bergstürze, Türkeneinfälle und Brände überstanden. Nicht minder alt, aber leider nicht mehr im Urzustand, sind der Pfarrhof und das älteste Gasthaus im Dorf, die „Schmiede“, die im nördlichen Teil des Hauses eine Holzdecke aus dem 11. Jahrhundert verbirgt.

Johann Hufnagel-Weg

Eine senso-meditative Nachmittagswanderung

Ausgangspunkt der vierstündigen Kulturwanderung ist der Glocknerhof am Ostrand von Berg im Drautal. Wir treffen uns hier nach dem Mittagessen beim Moorheiltretbad in Wandermontur mit Badezeug im Rucksack. Ziel ist der Emberg, ein schöner Sonnenhang auf der Ostseite des Wildbachgrabens. Bekannt ist der Berg durch das Skigebiet Emberger Alm und durch sein Bad Eisendle, einer eisenhaltigen Quelle. In Vergessenheit geraten ist dagegen der erste Biobauernhof Kärntens, der in der Zwischenkriegszeit Furore machte.

Infos zum Johann Hufnagel-Weg

Im Schatten der Mühle beginnt der Hufnagel-Weg ein wenig steil und wird begleitet von alten Fichten zur Linken und einem Rinnsal zur Rechten. Vorbei an Tennisplätzen und einem schattigen Turnplatz im Wald folgen wir dem Hohlweg ins Dörflein und atmen den intensiven Geruch des Jungwaldes. Vom Krismayer-Wegkreuz aus gehen wir für eine Weile auf dem Paracelsus-Weg, von dem wir uns später an der Weggabelung Oberberg – Emberg trennen.

Gleich an der Grenze zum Grabenwald wohnte der Mentor unseres Weges, der „Champion der Weitwanderer“, Johann Hufnagel. In seinen letzten 20 Lebensjahren wanderte der gebürtige Ungarndeutsche an die hunderttausend Kilometer vom Atlantik bis zum Ural und von Norwegen bis Portugal. Er galt als begnadeter Gesundheitsmensch, Einzelgeher und Wanderexperte. Der Johann war ein echtes Original, dem man schon zu Lebzeiten in einem steirischen Wandermuseum ein Wachsfiguren-Denkmal gesetzt hat.

Station 1 – 4

1. Station: Wasserfall – Fußbad
Unmittelbar nach dem Hufnagelhaus nimmt uns der Grabenwald in seine Arme, wir kommen an der gräflichen Säge und dem Maarmühl-Kreuz vorbei und nehmen die Abzweigung zum Wildbach. Der breite Forstweg überquert den Wildbach im tiefen Graben mehrere Male, bevor wir endlich am Paracelsus-Wasserfall eintreffen. Hier wollen wir ein frisches Fußbad nehmen. Wir legen Socken und Bergschuhe ab und steigen über die spitzen Steine in das kalte Wasser. Das ist ein Tasten und Fühlen und die Fußsohlen röten sich. Man balanciert sich behutsam durch das Bachwasser und hält die Luft an, bis der Schmerz, verursacht durch die Kälte, abklingt. Das Fußbad ist so auch eine veritable Atemübung. Es hilft gegen alle Arten von Rheuma, Gicht und Nervenleiden, ja sogar Katarrhe, auch vorbeugend.


Meditation am Holzsteg am Johann Hufnagel-Weg

2. Station: Holzsteg – Meditation
Bevor wir die Bergschuhe wieder anziehen, gehen wir die paar Schritte zur nächsten Station barfuß. Diese Übung auf dem Schotterweg soll den Balancesinn schärfen und die empfindlichen Fußsohlen entkrampfen. Hinter dem Wasserfall, nach zwei ineinandergreifenden mächtigen Wasserwehren, trennen wir uns vom Wildbachweg an der Abzweigung Richtung Emberg. Über den Bach führt ein wippender Holzsteg zum anderen Ufer. Hier lassen wir uns nieder und die Füße ins fließende Wasser baumeln. „Der Bach streichelt die Füße“, sagte Johann Hufnagel zu dieser Meditationsübung. Beide Arme nach hinten, den Rücken hohl, den Blick auf die Wasseroberfläche gerichtet und die Füße im eiskalten Wasser. Fünf Minuten Schweigepflicht, einfach abschalten.

3. Station: Rastbank – Meditation
Wieder beschuht verlassen wir den Bach und begeben uns auf den steilen Anstieg auf den Emberg. Je steiler der Graben nach rechts unten abfällt, desto mehr suchen wir auf dem glitschigen und aufgeweichten Boden festen Halt, denn Geländer und dergleichen stehen hier nicht zur Verfügung. Der Weg, auf dem wir uns nun befinden, ist mit B24 markiert, wir durchqueren einen Mischhochwald mit Tannen, Fichten, Buchen und Haseln. Links ragen steile Granit- und Urgesteinsblöcke aus dem weichen Humus. Von unten streicht aus dem Graben kühler Wind durch den lichten Baumbestand nach oben. Dort, wo der ehemalige Viehtrieb in eine ebene Passage übergeht, wartet eine Rastbank auf den nach Atem ringenden Wanderer: ein ideales Plätzchen für die nächste meditative Ruhepause im Wald.

4. Station: Zochnig-Wiese – Atemübung
Im Wald queren wir immer wieder Bergrinnen, in denen gefällte Baumstämme den Graben hinunter geschleift werden. Nach wenigen hundert Metern treten wir hinaus auf eine sonnige Lichtung und verlassen den Graben. Der Platz auf der Zochnig-Wiese bietet einen herrlichen Blick hinunter nach Greifenburg und zum dahinter gelegenen Weißensee: ideal für eine Atemübung. Zuerst gehen wir in die Knie und hopsen zweimal im Kreis, dann stehen wir auf, schütteln die Beine und praktizieren eine Art Seilhüpfen ohne Seil, Drehen des Oberkörpers um die eigene Achse, Drehen des Beckens um einen Fixpunkt, einmal nach rechts und dann nach links und nach jeder Übung Arme und Beine kräftig ausschütteln. Dann Kopfkreisen, Armrudern – nach vor und zurück. Und in die Knie. Wenn sich Puls und Atmung auf die 1000 m Seehöhe eingestellt haben, entspannen und zwar wieder Rücken an Rücken leicht in die Knie gehen und Muskeln lockern. Nur die Oberschenkel bleiben angespannt.

Atemübung auf der Zochnig-Wiese am Johann Hufnagel-Weg

Station 5 – 8

5. Station: Schönegat – Gesangsübung
Wir steigen den Berg weiter hoch, nach dem Zochnighof folgt der Marksenhof und ein reichgearbeitetes Wegkreuz aus der Breitegger-Dynastie. Hier zweigen wir links ab und gehen auf einem schattigen Waldweg entlang des Zametter Bachs. Auf dem Hohlweg umrunden wir den Zochnig-Buckel und steigen Schritt um Schritt bergan zum Schönegat, einem Rastplatz auf einer Waldlichtung, die ein weiteres interessantes Wetterkreuz schmückt. Hier legen die Bauern Heiratsgelöbnisse ab und bitten in trockenen Jahren um Regen. Der Rastplatz ist aber auch eine Wonne zum Jausnen, Besinnen und Entspannen – und natürlich zum Singen. Wer gerne singt, soll es hier probieren, am besten mehrstimmig. Es gilt das alte Kärntner Sprichwort: „Ein Kärnter und ein Glaserl Wein – das ist ein halber Gesangsverein.“

Gesangsübung

6. Station: Bad Eisendle – Armbad
Einige hundert Meter weiter beginnt das Eisendle-Anwesen, das sich als „Eisenbad“ in der Vergangenheit großer Beliebtheit erfreute. Gerühmt wurde der Eisensäuerling besonders wegen seiner heilenden Wirkung bei Erkrankungen der Atmungsorgane, Verdauungs- und Zirkulationsorgane, bei Gelenksleiden, Gicht, Anämie, Nerven- und Frauenleiden, heißt es in einem alten Bericht über das Wasser. Der Eisendle bietet natürlich auch heute noch Bäder an – von dem rustikalen Beiwerk, Holztrögen und glühenden Steinen ist aber nichts mehr geblieben. Für jene, die sich mit einem Armbad zufriedengeben, steht unterhalb des Bauernhofs ein Brunnen bereit, aus dem die Eisenquelle sprudelt. Schmecken tut das Wasser freilich nicht. Die Arme aber drei-, viermal eingetaucht, wirkt es belebend. Und danach einen Kaffee auf der Sonnenterrasse und dem trockenen Wandergaumen ist Genüge getan.

7. Station: Schader-Kreuz – Atemübung
Vom Eisendle geht es weiter auf einem leicht ansteigenden, breiten Forstweg (B24) Richtung Osten. Der Weg ist nicht sehr beschwerlich und durchquert Laubwälder und Lichtungen. Auch eine alte Seilbahn steht noch, mit deren Hilfe der Stallmist auf die Felder oberhalb der Bauernhöfe transportiert wurde. Wir überqueren das Mühlbachl durch einen schmalen Graben und den Aussichtsplatz am Amser Bichl bis wir auf das „Schader Kreuz“ treffen. Das Gelände unterhalb des Wegkreuzes eignet sich ideal für eine Atemübung: auf dem Waldboden hinsetzen und den Kopf in den Nacken fallen lassen. Die Beine anwinkeln, die Hände nach hinten abstützen, den Oberkörper aufrecht und den Kopf ins Genick gelegt, beginnt man zu zählen. Eins, zwei … Bei jeder Atmung beugt man den Kopf nach vorne, um die Luftwege zu befreien und um anschließend – beim Ausatmen – den Kopf wieder nach hinten fallen zu lassen. Und das zehn Mal hintereinander, bis man schwindlig wird.

8. Station: Eder-Bauer – Grastreten
Vom Schader Bichl, dem höchsten Punkt der Wanderung, führt ein Feldweg abwärts durch die sogenannte „Schwagen“. Kaum ahnt man, dass hier bis vor wenigen Jahrzehnten noch zwei Bauerhöfe standen. Nur noch einige Stein- und Mauerhaufen erinnern daran. Der Weg ist unbeschwerlich und führt über frisch duftende Bergfluren. Beim Eder, dem ersten Anwesen unter dem Schader Kreuz, verlassen wir den B24-Weg und kreuzen den Hof, auf dem ein Hausbrunnen zu einem Schluck Wasser lädt. Danach, auf dem weichen Wiesenteppich unterhalb, werden die Fußsohlen wieder ein wenig strapaziert: ein natürliches Tasterlebnis. Lassen Sie sich fallen, stülpen Sie die Lunge nach außen und schütteln Sie alle Last des Aufstiegs ab. Sie merken, dass der Gleichgewichtssinn barfuß stärker beansprucht wird und spüren, wie sich die Frische des Bodens auf das Wohlbefinden der Füße überträgt.

Grastreten beim Eder Bauern am Johann Hufnagel-Weg

Station 9 – 12

9. Station: Brechlerstub’n – Staunen
Eine Attraktion erwartet uns wenige Schritte weiter. Vorbei am Orterhof neben dem Kirchlein biegen wir in einen Feldweg ein – geradewegs in die „Hölle“, einen steil abfallenden Hohlweg zum Auernighof. Auf halbem Weg treffen wir auf eine alte Brechlerstub’n, das Herz der früher weit verbreiteten Leinenerzeugung am Goppelsberg. In diese Gemeinschaftsstube brachten die Bauern die „gerauften“ (mit der Wurzel ausgerissenen) Flachsbüschel, die zuvor zwei bis drei Wochen lang auf den Feldern getrocknet und gebleicht wurden. In der Brechlerstub’n wurde der Flachs auf Stellagen über dem Feuer geröstet. Mehr als zehn Bauern halfen zusammen, um aus dem Rohmaterial feines „Werch“ (für Hemden und Leintücher) und grobes „Reisten“ (für Leinwände und Joppen) zu gewinnen. Bis Ende der 50er Jahre war die Brechlerstube in Betrieb, dann wurde der Tuchmarkt von Baumwollstoffen überschwemmt.

10. Station: Auernighof – Meditation
Am Ende des Viehtriebes im Hohlweg steht eine Rastbank, die sich ideal für eine Meditation eignet. Von hier aus blickt man einmal mehr auf die einprägsame Wetterschleuse zwischen Jauken und Reißkofel, die bekannte Ochsenschlucht. Schließen Sie die Augen und lassen Sie den Senso-Weg bis hierher Revue passieren. Erzählen Sie sich die wichtigsten Erlebnisse laut, spulen Sie diese im Geiste wie im Film ab. Wenn Sie einen Arnikaschnaps mithaben, dann auspacken, Arm- und Beingelenke einreiben. Später, wenn Sie beim Obstgarten des Auernig-Hofs vorbeikommen, sehen Sie eines der schönsten Wegkreuze des Dorfs, einen lebensgroßen Korpus Christi, geschnitzt von einem hiesigen Bergbauern.

11. Station: Nasenbrunnen – Armbad
Einige hundert Schritte unterhalb des Auernighofs mündet der Senso-Weg in den Frallacher Weg ein, von wo wir wieder Richtung Ortszentrum gehen, vorbei an schattigen Gräben und sonnigen Plätzchen, mit herrlichem Blick auf die Drauschleife bei Berg. In einem der Gräben hat sich ein unbekannter Künstler ein geschnitztes Denkmal gesetzt, das einem Waldschratt ähnelt und durch seine Nase Wasser lässt: endlich wieder ein guter Schluck sauberes Wasser und dazu ein erfrischendes Armbad. Wir beugen unsere gut aufgewärmten Körper über den Trog und tauchen die Unterarme in das belebend kalte Nass. Zwei, drei Mal jeweils zwanzig Sekunden lang, dann schütteln wir die Arme und der Kreislauf belebt sich von neuem.

Nasenbrunnen Armbad am Paracelsus-Weg

12. Station: Dorfplatz – Ende
Die letzte Etappe des Paracelsus-Weges ist rasch erledigt. Auf dem Weg ins Ortszentrum passieren wir mit der Pfarrkirche zu „Maria Geburt“ aus dem 12. Jahrhundert und dem verwitterten Karner (Gebeinhaus) aus karolingischer Zeit zwei Sakralbauten, für die sich ein Extra-Besuchsprogramm am Sonntag nach der Messe lohnt. Mit dem Athanasiuskirchlein im Talboden gehören sie zu den ältesten Bauten der Gegend. Sie haben Erdbeben, Hochwasser, Bergstürze, Türkeneinfälle und Brände überstanden. Nicht minder alt, aber leider nicht mehr im Urzustand, sind der Pfarrhof und das älteste Gasthaus im Dorf, die „Schmiede“, die im nördlichen Teil des Hauses eine Holzdecke aus dem 11. Jahrhundert verbirgt.

17-Kräuter-Weg

Eine senso-meditative Morgenwanderung

Mit dem 17-Kräuter-Panoramaweg hat Berg im Drautal seinem 2004 verstorbenen Hotelpionier Adolf Seywald sen. ein Denkmal gesetzt. Adolfo sen. hatte Mitte der 50er Jahre die Idee zum Bau der ersten „Fremdenpension“ mit Kalt- und Warmfließwasser, später dann das erste Freischwimmbad, das erste Hotel mit Hallenbad, die alte Mühle u.v.m. Die Basis dafür waren landwirtschaftliche Produkte wie Speck, Würste, Obst und Hausbrand, die er weit über die Grenzen des Tals hinaus verkauft hat, bis nach Kitzbühel und Badgastein.

Infos zum 17-Kräuter-Weg

Adolfo sen. war leidenschaftlicher Bauer, Gärtner und Rosenzüchter. Im Winter, wenn es draußen schneite und früh dunkel wurde, experimentierte er in der hauseigenen Schnapsbrennerei mit Obstler, den er im zweiten Brennvorgang mit 17 Kräutern versetzte. So entstand der bekannte 17-Kräuter-Schnaps, der weit über die Grenzen hinaus populär wurde. „Jeden Tag ein Stamperl und man wird 100 Jahre alt“, beteuerte er in Gesellschaft und bei Führungen durchs Haus, auch wenn ihm das hohe Alter selbst nicht beschieden war.

Der 17-Kräuter-Weg ist eine leichte dreistündige Wanderung mit zehn Stationen und verläuft vom Ferienhotel Glocknerhof entlang des Panoramawegs nach Greifenburg und von dort entlang des Gnoppnitzbachs und über die Drauschleife am Talboden sowie St. Athanasius über die Saurasten und den Berger Wildbach zurück ins Ortszentrum. Er ist bei jedem Wetter begehbar und bietet auch in der Gruppe viel Freude.

Station 1 – 3

1. Station: Klock am Mühlbach – Atemübung
Ausgangspunkt unseres heutigen Sensoweges ist das Moortretbad beim Glocknerhof. Wir folgen dem Panoramaweg Richtung Greifenburg, vorbei an den zwei Zametterhöfen mit ihren alten Obstgärten, bis wir zum Mühlbach kommen. Dahinter breitet sich eine schöne Wiese aus, ein echter Kraftplatz der Natur. Der sogenannte Klock besteht aus einer alten Harpfen und einem kleinen Hügel, auf dem sich das legendäre Liebesbankl befindet. Hier holen wir mit einer Atemübung neue Energie – und das am besten barfuß. Ziehen Sie die Wanderschuhe aus, stellen Sie sich mit den Beinen schulterbreit auf den Boden, die Knie leicht angewinkelt. Dann fokussieren Sie mit den Augen einen Punkt oder halten sie ganz geschlossen.

Die Atemübung:
Lassen Sie zunächst Ihre Arme seitlich hängen. Daumen und Zeigefinger berühren sich und bilden einen Kreis.

  • Bewegen Sie nun die Arme von unten seitlich langsam nach oben, so dass diese sich über dem Kopf berühren – wie eine Hampelmann-Bewegung oder ein Flügelschlag. Während dieser Bewegung durch die Nase tief und langsam in den Bauch einatmen und den Atem (mit den Armen oben) fünf Sekunden halten.
  • Danach wird die Bewegung umgekehrt, also Arme wieder langsam nach unten bewegen. Sie atmen hierbei (ebenfalls durch die Nase) vollkommen aus. Sie halten auch hierbei den Atem für fünf Sekunden.
  • Diese Übung dreimal wiederholen. Am Ende der dritten Wiederholung, nachdem der ausgeatmete Zustand fünf Sekunden gehalten wurde, die Arme nach vorne über zum Boden baumeln. Abschließend ausschütteln und entspannen und ruhig weiteratmen.
  • Dann wiederholen Sie die gesamte zuvor beschriebene Übungssequenz von Punkt eins bis vier, jedoch ausschließlich mit dem linken Arm. Dann die gesamte Übungssequenz von Punkt eins bis vier, ausschließlich mit dem rechten Arm.

2. Station: Erni Nass Bank – Kräuterübung
Nach der Atemübung kehren wir die paar Meter zum Mühlbach zurück und steigen dann links neben dem Bachverlauf bergwärts (Panoramaweg). Weiter oben überqueren wir den Bach erneut und wandern auf dem herrlich duftenden Waldweg weiter, passieren entwurzelte Baumstämme und Lichtungen und genießen den Blick übers Tal. Der Weg verläuft bergauf und bergab, sammeln Sie entlang des Weges beliebige Kräutlein und duftende Pflanzen, die Ihnen vertraut vorkommen, damit die nächste Übung auch klappt. Denn bald treffen wir auf eine kleine Ruhebank, wo auch Erni Nass Kraft schöpfte. Sie war mit weit über 90 Jahren die älteste Wanderführerin im Drautal, kein bisschen leise und begnadet als Kräuterhexe. Setzen Sie sich hin und breiten Sie die gesammelten Kräuter vor sich aus, riechen Sie sie einzeln und legen Sie sie wieder hin. Dann ordnen Sie die Gerüche im Geist zu und vergewissern sich in einem zweiten Durchgang, ob die Zuordnung auch stimmt. Konzentrieren Sie sich und wiederholen Sie die Übung ein paar Mal, sie werden sehen, wie sich der Geist öffnet.

    3. Station: Alpenblick – Grastreten
    Nach dieser Konzentrationspause setzen wir unseren Weg fort, wir überqueren ein kleines Bächlein und kommen auf den Amberg oberhalb von Hauzendorf, passieren ein altes Gehöft, den Bachmann, ein Kräuter-Hexenhaus und ein schönes Wegkreuz sowie ein altes Wasserbassin. Danach geht der Weg asphaltiert weiter, bergab und auf Schotter wieder bergauf. Dann durchqueren wir den Hof der alten Pension Alpenblick, um auf einer herrlichen blumenübersäten Wiese mit einem Wasserteich zu landen. Hier ziehen wir unsere Wanderschuhe aus, um auf den nächsten paar hundert Metern das frische Gras zu fühlen. In China gibt es ein eigenes Frühjahrsfest (Qingming oder Taqing-Fest), das dem Grastreten gewidmet ist. In Bayern hat das Grastreten seit dem 19. Jahrhundert Tradition und kommt aus der Kneipp-Schule. Beim Grastreten geht es einfach darum, die hypersensiblen Fußsohlen zu streicheln und das angenehme Gefühl frischer Erde und feuchten Bodens zu spüren.

    Station 4 – 7

    4. Station: Amberger Windmühle – Denksport
    Der weitere Weg ist bequem und leicht zu laufen. Bei einer historischen Gedenkstätte, die der Schlacht bei Greifenburg im Jahre 1252 gewidmet ist, erreichen wir die asphaltierte Straße zur Emberger Alm. Gleich gegenüber der Schautafel steht ein schönes Wegkreuz und darüber eine lustige Windmühle, die aus Anlass eines Schulprojekts aufgestellt wurde. Was ist nun der Grund für die Schautafel? Im Talboden darunter lieferten sich die kaiserlichen Streitheere der Görzer und Tiroler den päpstlichen Truppen der Spanheimer vor 800 Jahren ein blutiges Gemetzel um das Erbe der Babenberger, an dessen Ende der Einfluss des Salzburger Erzbischofs mit Besitzungen in Kärnten gefestigt wurde. Das nahe gelegene und gut sichtbare Schloss Greifenburg spielte damals eine wichtige Rolle als Zankapfel. Die Frage ist jetzt, hat sich das mittelalterliche Gemetzel eigentlich gelohnt?

    5. Station: Greifenburger Mauthaus – Besichtigung
    Wir gehen nun talwärts und passieren den Gartnerhof und dann den Friedhof von Gries mit einem kleinen Kirchlein aus der Spanheimerzeit, die dem hl. Veit gewidmet ist. Wen immer es interessiert: Die westlichen Vorhallenpfeiler der Kirche zeigen zwei schöne eingemauerte, römerzeitliche Inschriftensteine, einer überliefert die fragmentarische Grabinschrift der einheimischen Familie der Antestii und des Gaius Antestius Ambudsuilus, Bürgermeister von Theurnia. Ab dem Mauerschmied-Haus folgen wir dann dem Gnoppnitzbach talwärts, bis wir zur Hauptstraße kommen, wo das alte Mauthaus steht. Das unscheinbare denkmalgeschützte Häuschen hatte in früheren Jahrhunderten große Bedeutung, wurden hier doch Zölle und Maut von durchreisenden Kaufleuten eingehoben.

    6. Station: Hauzendorfer Waldl – Tastübung
    Nach einer kurzen Besichtigung des Mauthäuschens haben wir zwei Optionen zur Fortsetzung unseres 17-Kräuter-Weges. Der reizvollere Fichtennadelweg (G17) führt direkt entlang des Gnoppnitzbachs nach Süden, der schlichtere G16 beginnt etwas weiter westlich als asphaltierter Weg und führt als befahrbarer Schotterweg durch den selben Wald. Auf dem G17 bestehen bachab mehrere Möglichkeiten den Gnoppnitzbach (Mautbach) zu überqueren und später durch einen schönen Fichtenwald zu schlendern, bevor wir auf das ebene Land hinaustreten und herrlich weiche Viehweiden unter den Füßen spüren. Nutzen Sie die vielfältige Baumvegetation im Hauzendorfer Waldl, um Ihren oft vernachlässigten Tastsinn neu zu entdecken. Verweilen Sie dort, wo es Sie auch visuell hinzieht, spüren und riechen Sie das Harz und die Rinden. Hier können Sie sich gar nicht verirren.

    7. Station: Berger Moos – Wolkenreiten
    Wie auch immer Sie durch das kleine Wäldchen laufen, am Ende treffen Sie wieder auf den geschotterten und später unbefestigten Feldweg G16, der kurz vor dem mächtigen Draufluss Richtung Westen abbiegt und dann entlang der Bahngeleise und entlang der „Lauen“, einem stillen „tierisch“ bevölkerten Wasserbett, verläuft. An einigen Stellen sind „Durchgang verboten“-Schilder aufgestellt, die sind aber nicht weiter zu beachten, da es sich hier um einen offiziell ausgeschilderten Weg handelt und keine Gefahr droht. Lediglich dort, wo es über den Bahndamm geht (den wir aber nicht überqueren müssen), passen Sie auf. Schon bald kommen wir zu einem größeren Rinnsal, dem Ausläufer des Zametter Mühlbachl, wo das Berger Moos, eine riesig schöne Viehweide, beginnt. Hier legen wir uns für eine Rast rücklings zu Boden und zählen für zehn Minuten ruhend die Wolken am Firmament.

    Station 8 – 10

    8. Station: St. Athanasius – Meditation
    Einige hundert Meter weiter treffen wir auf St. Athanasius, eine ehemalige Wallfahrtskirche auf dem freien Feld. Die 1443 erstmals urkundlich erwähnte Kirche wurde ursprünglich 1485 vom Bischof von Caorle dem heiligen Nonosius geweiht und mehrfach erweitert. Das ungewöhnliche Aussehen hat das beliebte Kirchlein durch den hohen spätgotischen Chor mit Spitzgiebelhelm, der an ein niedriges, romanisches Langhaus mit einer noch niedrigeren, offenen Vorlaube anschließt. Lassen Sie sich am besten in der schattigen Vorlaube zu einer Meditationsübung nieder. Hier können Sie die Geschichte des Gotteshauses auf einer Zeittafel nachlesen und dann die Gedanken loslassen.

    Probieren Sie eine „Reise nach innen“: Setzen Sie sich aufrecht und entspannt hin, mit geradem Rückgrat. Dann lassen Sie Ihr Gewicht senkrecht durch den Körper hinunter sinken auf den Boden. Lassen Sie alle Ihre Pläne, Sorgen und Ängste los, lassen Sie sich wie eine Feder vom Wind tragen. Reisen Sie ohne Gepäck hinein ins Innerste Ihres Seins, dorthin wo die Kraft wohnt, die manche Leute Gott nennen. Spüren Sie langsam die Wärme, die von innen nach außen flutet und den ganzen Körper in Besitz nimmt.

    9. Station: Brunner Mühle – Armbad
    Oberhalb der Kirche überqueren wir die Bundesstraße, um auf dem mit B26 markierten Rundweg durch die Saurasten zu gehen. Wer jetzt schon müde ist, kann beim Pleschgatter nach rechts abbiegen und direkt zum Glocknerhof zurück gehen. Die fitteren Wanderer biegen nach links ab, um Richtung Dorfzentrum zu marschieren. Wir kommen an einigen schönen neugebauten Häusern vorbei und gehen dann einige Schritte bergan, um nach einer kleinen Brücke über den Berger Wildbach auf eine kleine Wassermühle zu stoßen, die letzte noch erhaltene von vielen Kornmühlen an diesem Bach. Hier schenken Sie sich ein kurzes Armbad vor dem Nachhauseweg. Knien Sie einfach nieder, tauchen Sie die Unterarme ins Wasser, zehn bis fünfzehn Sekunden lang, dann eine Pause und wiederholen Sie das Ganze. Nehmen Sie dann Ihr Badetuch aus dem Rucksack, befeuchten Sie es mit dem frischen Nass und kühlen Sie damit die Stirn. Eine kleine Ruhebank unterhalb der Mühle gibt Ihnen Zeit, ein wenig zu verweilen.

    10. Station: Glocknerhof Moorbad – Wassertreten
    Auf der letzten Etappe des 17-Kräuter-Weges wandern Sie den Berger Wildbach hoch bis zum Dorfplatz und folgen dem Kirchweg Richtung Glocknerhof, vorbei am Kaufhaus, am Ährenhof und am Kriesmayer Wegkreuz durchs „Jenseits“ und dann über den Hohlweg. Am Ende landen wir beim Glocknerhof und nutzen das heilsame Moorbad zum Wassertreten. Kneippen ist eine Behandlungsmethode zur Anregung des Kreislaufs und der arteriellen Durchblutung. Der Kältereiz lässt die Blutgefäße dabei kontrahieren. Gemeinsam mit der Muskelbewegung fördert dies den venösen Blutstrom und beugt Krampfadern vor. Am Abend durchgeführt ist Wassertreten übrigens eine Hilfestellung zum besseren Einschlafen.

    Anwendung: Steigen Sie barfuß ins knietiefe kalte Wasser und treten Sie auf der Stelle. Dann schreiten Sie wie ein Flamingo durchs Wasser. Ein Bein sollte dabei immer vollkommen aus dem Wasser herausgezogen, die Fußspitze etwas nach unten gebeugt werden (Storchengang). Nach 30 Sekunden spürt man starkes Kältegefühl in den Füßen und Unterschenkeln. Dann verlassen Sie kurz das kalte Wasser, um die Füße wieder zu erwärmen. Diesen Vorgang wiederholen Sie mehrmals. Nach dem Wassertreten das Wasser lediglich abstreifen (nicht abtrocknen) und zur Erwärmung ein klein wenig Bewegung machen.

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